Die Portada und das universelle Bild der Kreise Francisco Lorenz de Rada, Nobleza de la Espada, 1705
Marqués de las Torres de Rada, Fechtmeister, Schriftsteller und Soldat
*17.10.1660 – + 23.04.1713
Übersetzung und Ergänzung einer Kurzbiographie der Real Academia de la Historia. Mit Unterstützung von Dr. Manuel Valle Ortiz (insbesondere bzgl. Radas Veröffentlichungen).
Francisco Lorenz de Rada wurde in Laredo (Cantabria) als Sohn einer Hidalgo-Familie (Adelsfamilie) geboren und am 17. Oktober 1660 getauft. Er verstarb am 23. April 1713 in Mexico. Er begann seine militärische Laufbahn 1682 in der Marine, zunächst als Soldat, dann als Infanterie-Kapitän und erreichte den Rang eines Feldmarschalls. 1694 zum Ritter des Ordens von Santiago de Compostela ernannt, zog er 1695 nach Amerika, wo er verschiedene Positionen in der Kolonialverwaltung bekleidete: Gouverneur von Veracruz, Hauptkanzler der königlichen Audienzen und ständiger Registrator der Königreiche von Neuspanien. Nach seinen Angaben in seinem Fechtbuch “Nobleza de la Espada” (Buch III; Seite 421) nahm er nach seiner Rückkehr aus Amerika an der Seeschlacht von Vigo (1702) teil und übernahm die Verantwortung für die Artillerie-Batterien der Stadt Vigo. Ein Fechtbuch mit vielen beschriebenen Tafeln ging im Feuer der spanischen Flotte verloren.
König Philipp V. verlieh ihm mit königlichem Dekret vom 22. April 1704 den Adelstitel “Marqués de las Torres de Rada”, zusammen mit dem Titel Vicomte der Heiligen Gertrude, als Hommage an seine Frau. Während seines Aufenthalts in Spanien veröffentlichte er sein Fechtbuch “Nobleza de la Espada” (1705) in Madrid.
Er kehrte 1706 nach Mexiko zurück. In seinen letzten Jahren war er in eine Kontroverse über das Fechten verwickelt und beantwortete Diego Rodriguez de Guzmáns Entschuldigungsbrief mit seinem Buch “Defensa de la Verdadera Destreza”, das wiederum von Santos de la Paz mit der Abhandlung “Ilustración de la Destreza Indiana” (Lima, 1712) beantwortet wurde. Er hatte keine Kinder, und als er starb, trat sein Neffe Joseph Lorenz de Rada die Nachfolge des Marquis de las Torres de Rada an, der ebenfalls sein großes Vermögen beanspruchte, das jedoch an seine Witwe Gertrudis de la Peña überging, die es dem von der Gesellschaft Jesu verwalteten Fondo Pio de las Californias stiftete. Es folgten zahlreiche Klagen wegen dieser Vermögenswerte, die schließlich im 19. Jahrhundert die Regierungen Mexikos und der Vereinigten Staaten betrafen.
Er veröffentlichte verschiedene Werke über La Verdadera Destreza, von denen das wichtigste, Nobleza de la Espada, - ein monumentales Kompendium -, das vollständigste und vollendetste Werk über diese Art des Fechtens und wahrscheinlich eine der vollständigsten Abhandlungen über das Fechten überhaupt ist, die je geschrieben wurden. Das Werk besteht aus zwei Bänden und in sich aus drei Büchern. Band eins umfasst Bücher eins und zwei, Band zwei umfasst Buch drei, welches das umfangreichste Werk ist.
Er veröffentlichte insgesamt folgende Werke:
vor seiner Reise nach Amerika auch:
1695 - Respuesta filosófica y Matemática, Madrid: Diego Martinez Abad (während er am königlichen Hof war)
1695 - Crisol de la verdadera destreza, Cadiz: Cristobal de Requena (während er auf die Abreise der Flotte nach Amerika wartete)
während seines ersten Aufenthalts in Mexiko:
1702 - Prontuario de como se entienden y aplican, Mexiko: Juan Guillena Carrascosa
während seines Aufenthalts in Spanien:
1705- Nobleza de la Espada, Imprenta Real
während seines zweiten Aufenthalts in Mexiko:
1712 - Defensa de la Verdadera Destreza, Mexiko: Viuda de Miguel Ribera Calderon
Darüber hinaus:
ca. 1684 - Carta sobre la Destreza des las armas
1708 - Arte y manejo de la espada, sobre la formacion del atajo
Er verdiente große Anerkennung von seinen Zeitgenossen: Pater Juan de Villafañe, der sich auf den Marquis von Villafuerte bezog, lobte seine Geschicklichkeit im Umgang mit dem Schwert als “ein würdiger Schüler dieses großen Meisters D. Francisco Lorenz de Rada".
Leguina zufolge war er eine bedeutende Figur des spanischen Fechtsports im 18. Jahrhundert; ein Anhänger der Pacheco-Doktrin, auch wenn er bei einigen Gelegenheiten zensiert wurde, widmete er ein Kapitel seines umfangreichen Werks der Behebung dieser Fehler". Auch Moreno qualifiziert ihn positiv: “Auch wenn [. . . ] er [. . . ] in die Fußstapfen seiner Vorgänger, insbesondere des Pacheco de Narvaez, getreten ist [. . . ] ohne vom System der Kreise, Tangenten, Halbkreise und Geraden abzuweichen, hat er einige Verbesserungen und Verfeinerungen in der Methode eingeführt. Sein Werk diente als Leitfaden und Modell für die Wiederherstellung von La Verdadera Destreza, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Gregorio Cruzada Villaamil in der Rada-Halle in Madrid durchgeführt wurde.
Es existiert - soweit ersichtlich - keine vollständige Übersetzung seines Fechtbuch “Nobleza de la Espada”. Lediglich Teile des dritten Buches von “Nobleza de la Espada” wurden übersetzt (American School Of Verdadera Destreza). Daneben existieren zwei Bücher von Sebastién Romagnan, die auf Radas Fechtbuch basieren. Romagnans Buch “Destreza - Historical Fencing” geht ausführlich auf diesen Stil ein. Rada ist einer von nur zwei Destreza-Autoren, der eine dritte Medio oder den Abstand zwischen den beiden Primärmedios beschreibt. Er geht auf den Atajo (Methode zur Kontrolle der gegnerischen Klinge) ein und bricht sie in 8 verschiedene Methoden auf. Zudem modifiziert er die Haltung, Techniken und Strategien von Destreza.
Es sind im Übrigen keine Abbildungen von Rada bekannt.
Quellen:
https://www.ffamhe.fr/wiki/Francisco_L%C3%B3renz_de_Rada
http://blackbirdsandblades.blogspot.com/2015/10/la-verdadera-destreza-resource-list.html
Valle Ortiz, Manuel; Nueva bibliografia de la antigua esgrima y Destreza de las armas; Santiago: AGEA, 2012.